Ich habe vor 25 Jahren einen Zitronenbaum aus einem Kern gezogen. Er blüht nicht. Sollte er veredelt werden?
Bei der Veredelung wird bei einem kleinen jungen Baum ein Auge einer Edelpflanze aufokuliert. Daraus spriessen dann veredelte Äste mit den Genen der Edelpflanze. Bei einem älteren grossen Baum müssen viele neue Augen von Edelpflanzen eingesetzt werden und die alte Pflanze muss zurückgeschnitten werden. Lesen Sie auch den Artikel Zitruspflege. Wir kennen leider kein Geschäft, das auf die Veredelung von Zitrusbäumen spezialisiert ist, Sie finden aber weiter unten Literaturverweise.
 

Wir zitieren im weiteren aus dem ARD-Ratgeber (Quelle)
Zitronen mögen es kalt, sonst setzen sie keine Blüten an. Die Temperatur kann im Winter bis fast an die Frostgrenze absinken. Dabei müssen die Pflanzen trocken stehen. Desweiteren ist saures Substrat (Zitruspflanzenerde oder Rhododendronerde mit der gleichen Menge Lehm versetzt) für die Nährstoffaufnahme der Wurzeln im Sommer wichtig. Im Winter müssen die Zitronen so hell wie möglich stehen.

 

Weiteres von http://www.bgbm.org/BGBM/pr/zurzeit/papers/zitrone.htm zum Thema veredeln:
Warum veredlen?
Man gab schon immer viel aufs Äußere. Im 16. Jahrhundert wurde in einer Unzahl von Zitrus-Kulturformen Farbe, Duft, Zierlichkeit oder Kernlosigkeit hervorgehoben. Für eine Veredelung braucht man zwei Pflanzen, die Unterlage und das Edelreis. Die Unterlage muß gewisse Eigenschaften wie Frosthärte, Resistenz gegen Schädlingsbefall oder gute Ertragsdauer haben. „Die Beschaffenheit der Unterlage muß gesund und gut bewurzelt sein", befand schon 1869 Oskar Teichert, der als Kultivator bekannt war.

Die Okulation
beginnt mit einem T-Schnitt in die Rinde der Unterlage entsprechend der Größe des Edelreises. Die Rinde wird am Einschnitt gelöst und hochgeklappt. Das Edelreis ähnelt einem kleinen Schild. Es ist die Sproßknospe (schlafendes Auge) mit Blattstiel, die einer Mutterpflanze entnommen wurde. In den hochgeklappten Einschnitt wird das Schildchen eingeschoben. Das ist die ganze Kunst. Jetzt wird die „Wunde" verbunden, nur das Auge mit Stiel bleibt frei. Erst 12 Wochen später zeigt sich der Erfolg. Das Auge wird seine grüne Farbe behalten und der Blattstiel löst sich von selbst.

Seitliches Anspitzen
Bei dieser Veredlungsmethode wird in die Unterlage der Rinde ein Schrägschnitt zum Holzteil gemacht und der Einschnitt (Span) nach außen gebogen. Das Edelreis wird als kurzer Zweig, mit mindestens zwei Augen geschnitten, angespitzt und in den Schrägschnitt gesteckt. Die Schnittflächen der Unterlage und das Edelreis müssen unbedingt glatt aneinander liegen. Das Ganze wird mit Bast verbunden und mit Baumwachs verschlossen. Die Schnittflächen dürfen nicht mit den Händen berührt werden, Hautschweiß vertragen sie nicht.

Pflege und Kultur
Zitrusbäumchen sind eigentlich keine Zimmerpflanzen, sie wollen im Sommer im Freien stehen. Zur Überwinterung brauchen sie einen hellen, kühlen Platz von 10 bis 12 Grad. Gegossen wird erst, wenn sich die Blätter leicht biegen lassen. Der Wurzelballen darf jedoch nie austrocknen. Wenn der Topf stark mit Wurzeln durchzogen ist, sollten Sie umtopfen! Die beste Zeit dafür ist April bis August. Beachten Sie beim Verpflanzen, daß alte und kranke Wurzeln entfernt werden. Der Wurzelballen wird gelockert. Das Pflanzsubstrat ist eine Mischung aus Kompost, Lehm, Sand und Torf im Verhältnis 2:1:1:1. Gedüngt wird in der Wachstumsperiode ab dem zweiten Jahr mit Volldünger, und zwar alle drei Wochen.

Weitere Quellen: http://www.citruspflanzeninfo.de/citrusanzucht.htm und http://www.citrus-online.de/
 

Bücher:  1, 2, 3,

 



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